„Ich war auf eine stabile (Ver-) Bindung zu euch angewiesen.
Ihr konntet mir diese nicht immer bieten,
da auch ihr sie als Kind nicht selbstverständlich kennen gelernt habt.
So habe ich als Kind Verantwortung dafür übernommen. Diese möchte ich jetzt abgeben."
Jeder erwachsene Mensch ist für sich, sein Wohlbefinden und sein Leben (inkl. das seiner Kinder) selbst verantwortlich.
Nicht für das seiner Eltern, Großeltern oder anderen erwachsenen Menschen.
Die Realität sieht oft anders aus. Viele Menschen übernehmen genau diese Fremd-Verantwortung, ohne sie je zu hinterfragen oder zu erkennen.
Woher kommt das?
Ein Kind stellt nicht die Eltern in Frage, sondern sich selbst. Es sucht bei sich den Fehler / hält sich selbst für das Problem…
Und so übernimmt das Kind automatisch und unbewusst die Verantwortung für ihre (unreflektierten und in ihrer persönlichen Reife noch nicht entwickelten) Eltern. Wenn dies nicht erkannt und bewusst gemacht wird, und dem Kind die Verantwortung abgenommen wird, lebt man auch als Erwachsener mit diese Fremd-Verantwortung selbstverständlich weiter. Es wird davon ausgegangen, dass man nach wie vor für das Verhältnis zu seinen Eltern / Großeltern oder was man mit anderen Menschen eingegangen ist, verantwortlich ist. Es wird selten sofort als Last erkannt.
Diese noch nicht abgegebene Fremde Verantwortung ist eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu sich selbst. Viele Blockaden wie negative Glaubenssätze, Ängste, Zweifel und Schuldgefühle haben dort ihren Ursprung.
Solange man sich dieser falschen, fremden Verantwortung nicht bewusst wird, kann man es kaum schaffen, selbst in die eigenverantwortliche, erwachsene Rolle zu kommen.
Fragen an sich selbst
Bezüglich der Kindheit:
Als Erwachsener:
Unreflektierte und wenig entwickelte Eltern
Wie Kinder damit umgehen
Dieser kann beendet werden, indem die Erwachsenen, die jetzige Generation von Eltern, sich dessen bewusst werden. Indem sie diese fremde Verantwortung und mit ihr die Schuld- und Schamgefühle, die sie als Kind unschuldig übernommen haben, wieder abgeben. In welcher Vorgehensweise auch immer. Es gibt inzwischen viele verschiedene Methoden, um dies durch zuführen (z.B. Familienstellen oder Innere-Kind-Arbeit). Es kann aber auch reichen, sich alleine oder im Beisein einer vertrauten Person damit auseinander zu setzen. Das wird jeder für sich herausfinden, was ihm gut tut. Alleine sich dessen bewusst zu werden kann Entlastung bringen.
Auch als sonst recht selbstbewusste, im Leben stehende, erwachsene Person kommt man schwer aus diesem Verhaltensmuster heraus, da man zu sehr darin involviert ist. Man ist schnell wieder in dem Gefühl des Kindes, sobald man in Kontakt mit seinen nahestehenden Bezugspersonen kommt. Und meistens haben diese sich nach wie vor nicht mit ihren "Baustellen" auseinandergesetzt und erwarten (meistens unbewusst) weiterhin, dass das Kind / Enkelkind ihnen das Verhalten entgegen bringt, was man gewohnt ist und für sich selbst und seine "Vermeidungsstrategien" braucht.
Um sich dem gegenüber zu behaupten (innerlich oder / und äußerlich) kann es schon helfen, sich folgendes bewusst zu machen und deutlich zu sagen (sich selbst oder auch derjenigen Person):
"Ich bin nicht für das Wohlbefinden meiner Eltern / Großeltern ... zuständig und verantwortlich. Sie sind selbst dafür verantwortlich und ich habe das Recht, das Kind zu sein. Auch als erwachsener Mensch. Ich darf sagen, was mich als Kind verletzt und gestört hat, ohne sie deswegen zu verurteilen. Ich möchte die Verantwortung zurück geben, da sie mir hätte nie übertragen werden dürfen. Ich bin ab sofort nur noch für mich selbst und mein Leben verantwortlich."
Es kann einiges an Mut und innere Stärke erfordern, diesen Befreiungsprozess zu gehen. Und wie gesagt.. Wichtig ist vor allem, dass man es sich bewusst macht. Wie man es dann los wird, wird einem das innere Gefühl sagen. Und nur das zählt.
So kann man dann endlich anfangen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich seinen Weg zu gehen. Man ist jetzt selbstreflektierter und kann all diese Altlasten verarbeiten und loslassen.
Die eigenen Kinder werden damit nicht mehr belastet. Weder bewusst noch unbewusst.
Der Teufelskreis ist beendet.
Steh zu dir selbst und lebe deine wahre Größe.
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